Vorsorge

Neurologische Vorsorge

Schlaganfall und Folgen

Ein Schlaganfall kommt plötzlich und ist selten vorhersehbar, doch keinesfalls so selten wie man glaubt: Rund 200.000 Menschen triff Jahr für Jahr „der Schlag“. Obwohl das Risiko mit zunehmendem Alter steigt, kann ein Schlaganfall auch junge Menschen und Kinder treffen. Etwa 50 Prozent der Schlaganfallpatienten sind unter 65 Jahre. Da ein Viertel der Betroffenen innerhalb der ersten Wochen sterben, ist der Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.

Dabei ist der Schlaganfall keine einheitliche Erkrankung. Der Begriff  bündelt vielmehr etliche Krankheiten, die verschiedene Ursachen haben und damit auch unterschiedliche Therapien erfordern. Je nach Ursache spricht man daher heute präziser vom Hirninfarkt, wenn der Schlaganfall durch eine Mangeldurchblutung des Gehirns hervorgerufen oder von einer Hirnblutung, wenn er durch den Austritt von Blut in das Hirngewebe verursacht wurde.

Rund drei Viertel der Schlaganfallerkrankungen entstehen dadurch, dass ein gehirnversorgendes Blutgefäß verstopft ist, z. B. durch ein Blutgerinnsel. Die Folge: Die Blut- und Sauerstoffversorgung im Gehirn ist nicht mehr ausreichend. Etwa ein Sechstel der Schlaganfälle entstehen durch eine Blutung im Inneren des Gehirns.

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles Handeln wichtig. Denn: Je früher behandelt wird, desto besser können Folgekomplikationen gemindert werden.

Folgende Symptome können auf einen Schlaganfall hinweisen:

  • Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite
  • Plötzliche Sehstörung zu einer Seite, Doppelbilder
  • Sehr starker erstmaliger Kopfschmerz

Dann sollte per Telefonnummer: 112 der Notarzt verständigt werden und eine Stroke Unit (Schlaganfallstation) angefahren werden.

Nicht jeder Patient mit erhöhtem Schlaganfall-Risiko muss auch einen Schlaganfall erleiden. Die Gefahr einer Erkrankung lässt sich durchaus verringern. Zwar kann man nichts an seiner genetischen Veranlagung ändern, ein gesunder Lebens- wandel und Vorsorgemaßnahmen tragen jedoch dazu bei, das Erkrankungsrisiko zu minimieren.

Das können Sie selbst tun:    

  • Bluthochdruck messen und einstellen lassen      
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) behandeln lassen     
  • Herzerkrankungen behandeln lassen       
  • Fettstoffwechselerkrankungen behandeln          
  • Fettreiche Nahrung meiden          
  • Rauchen einstellen            
  • Alkohol nur in Maßen       
  • Viel Bewegung (Sport)

Hinsichtlich der Versorge in unserer Praxis werden Kontrollen der Risikofaktoren durchgeführt sowie die notwendigen Untersuchungen (z.B. Ultraschall von Gefäßen) und Therapien zur Behandlung von Sprach (Logopädie)- oder Bewegungsstörungen (Physio-/Ergotherapie) verordnet oder von uns selbst durchgeführt (Botulinumtoxin-Therapie).

 

Nervenerkrankungen-Muskelerkrankungen

Die Nervenbahnen sind die wichtigsten und einzigen Verbindungen von unseren äußeren Sinnesorganen zu Gehirn und Rückenmark sowie von und zu den Muskeln des Körpers. Ähnlich wie elektrische Stromkabel bestehen sie aus Fasern, die von einer Isolationsschicht umhüllt sind. Jeder spürbare Reiz, egal ob Gefühl, Vibration, Temperatur, Schmerz, Lageempfinden aber auch nicht wahrnehm- und steuerbare Organfunktionen wie Schwitzen, Dehnung oder Verletzungen von Muskelfasern, Gefäßen, Darmwänden werden durch Nerven mit unterschiedlicher Schnelligkeit geleitet. Die Informationen werden im zentralen Nervensystem verarbeitet und die Reaktionen auf ähnliche Weise bewußt oder unbewußt (autonom, reflektorisch)  durch Nerven zu den Zielorganen und Muskelgruppen geführt.

Hierdurch erklärt sich die Vielzahl von Störungen, die durch Nerven- und Muskelabbau (altersbedingt, ererbt), Entzündungen (Viren, Borrelien, autoimmun), Durchblutungsstörungen (Diabetes, Gefäßverschlüsse), Nährstoffmangel (Vitamine B1,2,5,12, Folsäure, etc.), Gifte (Alkohol, Schwermetalle, Chemotherapeutika, u.a.m.), Druck (z.B. Bandscheibenvorfall, KTS) oder Nerventumoren begründet sind. Ein Teil dieser Veränderungen kann mit der Nervenleitgeschwindigkeitsmessung (NLG), EMG und den evozierten Potentialen (SEP, AEP, VEP) gemessen und objektiviert werden. In einigen Bereichen auch durch Ultraschall im Bild dargestellt werden.

Genetische Beratung

Ein geringer Teil neurologischer Erkrankungen des Gehirns wie Tumoren (Neurofibromatose-M. von Recklinghausen, tuberöse Sklerose), Epilepsie (West Syndrom), Demenz, Huntington-Erkrankung und Dystonien (Bewegungsstörungen), der Nerven (Amyloidose, spinale Muskelatrophie) und insbesondere der Muskeln (Duchenne-Myopathien) einschließlich Stoffwechselstörungen (M. Pompe, M. Gaucher, M. Fabry) unterliegen einer mehr oder weniger ausgeprägten genetischen Vererbung, die für den Betroffenen relevant sind, da sie z.T. mittlerweile pharmokologisch behandelbar sind, aber auch für Blutsverwandte und oder die Nachwuchs planen.

Fr. Dr. Vollmer-Haase und Herr Prof. Dr. Haase verfügen beide über die Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung im Bereich Neurologie gemäß der Richtlinie der Gendiagnostikkommission (GEKO) § 7 Abs. 3 GenDG i. V. m. § 27 Abs. 4 GenDG und können Sie als Selbstzahlerleistung entsprechend informieren, bzw. weitergehende Untersuchungen und Analysen planen, vermitteln oder veranlassen.

Hirnleistungsstörungen

Auf Grund der hohen Anforderungen an unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit in einer älter werdenden Gesellschaft rücken die Funktionsfähigkeit der Sinnesorgane und des Gehirns zunehmend in den Vordergrund.

Frühe Gedächtnisstörungen wie mild cognitive impairment (MCI) können sich zu einer Demenz entwickeln. Insbesondere Krankheiten des Gehirns wie Parkinson, Schlaganfall und entzündliche Gehirnkrankheiten (Multiple Sklerose) können mit Hirnleistungsstörungen einhergehen, aber auch körperlich sonst völlig gesunde Personen. Solche Abweichungen von der normalen Funktion des Gehirns können zunächst mit Screening-Untersuchungen erfasst bzw. unwahrscheinlich gemacht werden.

In unserer Praxis für Neurologie bieten wir Ihnen daher neben persönlicher Beratung hinsichtlich eines Risikos für Hirnleistungsstörungen und technischen Untersuchungen der Gefäße (Ultraschall), Nerven (NLG), Muskeln (EMG) auch solche der elektrischen Gehirnaktivität (EEG) sowie dem Sehen (VEP), Hören (AEP) und kognitiver Test wie z.B. dem Uhren-Test n. Shulman, DemTect, MMST n. Folstein, SDMT, PANDA, TFDD, etc. an.

Sprechstunde

Wochentag Vormittag Nachmittag
Montag: 08:00 – 12:00 13:00 – 15:00
Dienstag 08:00 – 12:00 14:00 – 17:00
Mittwoch 08:00 – 12:00 geschlossen
Donnerstag 08:00 – 12:00 13:00 – 15:00
Freitag 08:00 – 13:00 geschlossen
Samstag geschlossen
Sonntag geschlossen

und nach Vereinbarung


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